In Pompei - mit Besuch der Ausgrabung und des Vesuv
Wir machen uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg zur Ausgrabungsstätte von Pompeji. Für Schüler und Studenten der Europäischen Union unter 18 Jahren ist der Eintritt frei. Zur Unterscheidung: Pompei ist die heutige Stadt in Italien und Pompeji die historische Stadt, die 79 n. Chr. durch den Ausbruch des Vesuvs verschüttet wurde.
Wir sind beeindruckt von der Größe der Ausgrabung und von der Vielzahl der Straßen und Gassen, der Häuser und einzelnen Zimmer. Einige Exponate von Menschen und einem Hund, die bei dem Vulkanausbruch im Jahre 79 ums Leben gekommen sind, liegen hinter verschlossenen Gittern neben einer Unzahl von Gefäßen.

Wenn man die große Entfernung der damaligen Stadt zum Vesuv berücksichtigt, kann man sich vorstellen mit welcher Gewalt der Vulkan ausgebrochen sein muss und wieviel Zerstörung er in einem großen Umkreis angerichtet hat.
Auch nach dem Ausbruch von 79 n. Chr. blieb der Vulkan weiterhin aktiv. Allein in den letzten 300 Jahren wurden 20 Vulkanausbrüche gezählt. Der letzte Ausbruch fand 1944 statt. Seitdem ist der Vesuv ruhig, es gibt nur eine fumarolische Tätigkeit (Dampfaustritte) und leichte Beben.
Das Mittagessen haben wir uns in dem Restaurant, das sich im Ausstellungsgelände befindet, gegönnt. Es gab einen kleinen Teller Nudeln mit Tomatensauce. Einige Chinesen waren auch hungrig und hatten sich ihr Nationalgericht gegönnt: Reis.
Der ganze Stadtkomplex war von einer hohen Stadtmauer umgeben, die zum großen Teil auch heute noch vorhanden ist.
Seit 1748 wird die Stadt Pompeji offiziell ausgegraben, obwohl es bereits vorher Grabungen und Grabräuber gab, die vor allem wertvolle Gegenstände suchten. Vieles wurde aus archäologischer Sicht zerstört und bleibt für immer verloren. Die Ausgrabungen und Untersuchungen gehen auch heute noch weiter.
Detaillierte Informationen findet man bei Wikipedia über Pompeji.
Nach dem mehrere Stunden dauernden Rundgang durch die Ausgrabung gehen wir erst einmal wieder zurück zum Campingplatz. Da es jedoch noch früh am Tag ist, beschließen wir, dass wir mit dem Auto eine kleine Erkundungsfahrt der Umgebung machen wollen.
Irgendwie sind wir dann in Richtung Vesuv gefahren und haben uns dazu entschlossen den für den morgigen Tag vorgenommenen Besuch des Vesuv schon heute anzugehen.

Mit dem Auto kommt man über Serpentinen auf einer engen Straße, wobei es besonders in den Kehren bei entgegenkommenden Bussen wirklich sehr eng wird, bis kurz vor den Gipfel. Das letzte Stück (ca. 20 Minuten Fußweg) kann man nur gehen, wenn man vorher den überteuerten Eintritt zahlt.
Es lohnt sich jedoch in jedem Fall den Eintritt zu bezahlen, denn eine so schöne Aussicht über das umgebende Land bekommt man sonst nirgends. Wer nicht ein festes Schuhwerk anhat, der kommt nur sehr schwer auf dem von Bimsstein gepflasterten Weg voran. Sandalen sind hier genauso unpassend wie Stöckelschuhe in den Alpen.
Auf dem Weg hinauf zum Gipfel entdecken wir immer wieder Eidechsen, die sich auf dem warmen Untergrund sichtlich wohl fühlen.
Am Gipfel (eigentlich am Kraterrand) angekommen, können wir in einen mehrere hundert Meter tiefen Krater blicken, der durch herabfallende Steine und Schutt bereits wieder zugeschüttet wird. An einer Stelle tritt Dampf aus dem Gestein aus.
Detaillierte Informationen über den Vesuv findet man bei Wikipedia.
Der Rückweg nach Pompei verläuft problemlos, da ich für 1,50 Euro die Autobahn nehme, die direkt zum Zeltplatz führt. Auf dem Weg zum Abendessen kommen wir am Bahnhof vorbei, wo ein streunender Hund (ein abgemagerter Schäferhund) die Aufmerksamkeit von Felix erregt. Das Geschöpf sieht bemitleidenswert aus und kann sich wohl gegen die viele Konkurrenz nur sehr schwer durchsetzen.
Während des Abendessens (heute gibt es Pizza) packt Felix den Rand der Pizza in eine Serviette ein, um sie dann auf dem Rückweg für die armen streunenden Hunde am Straßenrand zu deponieren. Wir wollen am nächsten Tag nachsehen, ob das Geschenk auch angenommen wird.
Die Nacht im heißen Zelt ist einigermaßen erträglich.