Griechenland 2021

Mit dem Auto von München nach Angistri, mit viel zeitlichem Spielraum ist das machbar.

Nach sechs Tagen schwerer Arbeit in Kagern bin ich nach München gefahren und habe bei Helena übernachtet, die noch in Frankreich auf der Ile de Ré ist.
Das Auto habe ich, mangels geeignetem Parkplatz in einem Parkhaus ganz in der Nähe vom Ostbahnhof untergestellt.
Die Überraschung kam als ich das Auto abholen wollte : 81€ Parkgebühr für eineinhalb Tage und der Automat nimmt keine 50€ Scheine. Also musste ich erstmal wechseln gehen. Zum Glück waren die Kassiererinnen in dem benachbarten Kaufhaus sehr hilfsbereit.
Anschließend habe ich noch kurz bei Sylvia vorbeigeschaut um den Schlüssel von Helenas Wohnung abzugeben.
Dann bin ich gegen Mittag in Richtung Griechenland aufgebrochen.

Die erste Etappe ging auf der Autobahn nach Österreich und dann weiter nach Italien bis Ancona.
Die Geschwindigkeitsbegrenzung in Österreich und Italien macht das Fahren weniger stressig. Zeit habe ich für die 750 km genug eingeplant. Die Fähre legt erst am nächsten Tag um 16:30 ab. Zeit genug um auch noch die reservierten Fahrkarten abzuholen.

Die angegebene Adresse in Ancona habe ich per Navi gleich gefunden. Aber leider gibt es die Fahrkarten an einer anderen Stelle, zu der ich fahren muss. Am Ausgabeschalter sitzt eine Frau, die ich anspreche. Sie antwortet etwas in der Art wie "hier ist nicht beleuchtet, also arbeitet hier auch niemand". Ich gehe weiter und suche nach einem passenden Schalter, aber finde keinen. Nach einiger Zeit gehe ich nochmal zu der unfreundlichen Dame und sehe dass der Schalter daneben auch besetzt ist. Ich zeige ihr meine Reservierung, sie will meinen Ausweis und die Covid-Erklärung und fertigt dann meine Tickets aus.
Da ich noch Zeit bis zum Boarding habe, fahre ich in Ancona etwas durch die engen Straßen und den stressigen Mittagsverkehr und finde dann einen Parkplatz im Schatten. Hier warte ich noch eine Weile. Eine Stunde vor der eigentlichen Zeit halte ich es nicht mehr aus und fahre in Richtung Hafen. Kurz vor dem Kai werde ich angehalten und muss etwas abseits warten bis sie mich rufen.

Blick auf den Hafen von Ancona
Blick auf den Hafen von Ancona
Warten auf die Ankunft der Fähre, die uns nach Griechenland bringt
Warten auf die Ankunft der Fähre, die uns nach Griechenland bringt
Endlich ist die Fähre da
Endlich ist die Fähre da

Nach einer viertel Stunde darf ich mich als zweiter anstellen. Nochmal warten bis die Fähre kommt und entladen hat, dann geht es los mit der Einschiffung.
Es ist eine recht imposante Fähre mit 10 Decks, 6 davon für Autos und LKWs und 4 für die Passagiere mit Swimmingpool, 2 Restaurants etc.
Die Fahrt beginnt um 17:30 Uhr mit einer Stunde Verspätung.

Auf geht's nach Patras auf dem Peloponnes
Auf geht's nach Patras auf dem Peloponnes

Da ich bei der Online-Reservierung keine Kabine buchen konnte, habe ich an der Rezeption nachgefragt, ob noch eine Kabine frei ist und wirklich, es war noch eine Kabine frei. Da ich in der vergangenen Nacht nur 2 Stunden im Auto geschlafen hatte, war ich total erleichtert und froh in einem Bett schlafen zu können.
Die Fahrt von Ancona nach Patras dauert ca. 20 Stunden, 11 davon habe ich geschlafen.

Früh am Morgen auf hoher See
Früh am Morgen auf hoher See

Am nächsten Tag gegen 15 Uhr sind wir dann in Patras angekommen.
Da ich die meiste Zeit über auf dem 10. Deck war, musste ich nun, wie alle anderen auch, zum Parkdeck gehen, wo das Auto stand. Ich konnte mich noch erinnern, dass ich eine Rampe raufgefahren bin, dachte also, dass ich im Parkdeck 2 richtig bin.
Leider ging es vom Treppenhaus nicht zum Parkdeck 2, sondern nur zu Parkdeck 1 oder 4. Einer Frau auf der Suche nach ihrem Auto ging es genauso. Wir gingen bis zum Parkdeck 1 runter und sahen dass hier schon alles leer war, also stiegen wir wieder hoch bis zum Parkdeck 4. Ihr Begleiter, vermutlich ihr Vater, fand das garnicht so lustig, weil er schon nicht mehr so gut auf den Beinen war.
Auf Parkdeck 4 fanden wir dann unsere Autos. Nun musste ich nur noch warten bis ein Einweiser mir zu verstehen gibt, dass ich jetzt losfahren darf und mich in die Schlange einreihen muss.

Raus aus der Fähre fahre ich in einer Schlange zur Kontrolle. Dort steht eine Frau in Uniform, die den ausgefüllten PLF sehen will. Ich zeige ihn ihr auf meinem Handy, aber sie sagt, daß das nicht der offizielle PLF der griechischen Regierung ist. Ich zeige ihr, dass auf dem Schreiben gov.gr steht. Sie zeigt dann auf die rechte Spur und sagt, daß ich weiterfahren soll. Ich verstehe etwas wie nächstes Büro rechts. Aber da habe ich mich wohl verhört, da steht ein Schild mit dem Text 'exit'.
Ich fahre erstmal geradeaus weiter und halte mich an das Navi, dem ich das Ziel in Piräus eingegeben habe.
An der ersten Ampel stehen Kinder und wollen bares. Ebenso an der nächsten Ampel. Dann habe ich freie Fahrt, weil ich auf die Autobahn komme.
Ab und zu gibt es eine Maut Stelle, an der ich mich für Bargeld einreihe, es sind Beträge um die 2 Euro, die ich bezahlen muss.
Das Fahren in Griechenland ist auch sehr beruhigend, weil die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit nur selten von jemandem überschritten wird. Ich halte mich natürlich auch daran.
Erst als wir uns Athen nähern werden die Fahrer aggressiver und schneller, 150 km/h ist keine Seltenheit bei meist vorgegebenen 110 km/h.
Gegen 17 Uhr komme ich dann in Piräus am Hafen an. Da ich noch etwas zu früh dran bin, stelle ich mich erst einmal auf einen Parkplatz und warte.
Die Fähre nach Angistri sollte um 19:30 Uhr starten. Gegen viertel vor 7 sehe ich einige Autos, die sich schon mal anstellen. Ich fahre zu einem kleinen Häuschen, in dem man auch Fahrkarten kaufen kann und frage, ob das die Schlange für die Fahrt nach Angistri ist. Sie meint, dass ich mich dort anstellen kann.
Nach einiger Zeit kommt ein Mann, der mir etwas Unnützes verkaufen will. Ich brauche aber nichts und so muss er beim nächsten Auto sein Glück versuchen.
Kurz darauf kommt eine Frau, die das Impfzertifikat sehen will. Ich zeige es ihr und sie ist zufrieden.
Dann kommt nochmal eine Frau die die Fahrkarten sehen will. Ich zeige ihr mein e-Ticket und dann noch das e-Ticket für das Auto.
Dann geht es los mit dem Einfahren auf die Fähre. Der Einweiser fragt wohin ich will und ich sage ihm daß ich nach Angistri will. Daraufhin zeigt er mir wohin ich fahren soll um das Auto zu parken. Über den Autodecks gibt es ein weiteres Deck für die Passagiere. Alle müssen Maske tragen und es gibt genügend Sitzplätze für alle.
Die Fahrt dauert ca. eineinhalb Stunden, mit einem Zwischenstopp in Egina.
Endlich bin ich auf Angistri angekommen. Es ist schon stockdunkel und ich fahre durch die engen Gassen zwischen den Menschen einfach mal drauf los. Als es etwas ruhiger wird halte ich an und gebe die Ziel-Adresse im Navi ein. Das Haus finde ich auf Anhieb und den Parkplatz erkenne ich von dem Foto, das Simone einmal geschickt hatte.
Ich parke rückwärts ein und wäre fast aufgesessen, weil der Parkplatz nicht befestigt ist, sondern nur einen Schotterbelag hat. Aber es ist nochmal gut gegangen.

Am nächsten Morgen werde ich von lauten Geräuschen auf dem Dach geweckt. Ich bin natürlich neugierig und sehe auf der Terrasse einen Pfau auf Nahrungssuche.